Vitamin K2

Vitamin K2

Offiziell wurde Vitamin K vom dänischen Wissenschaftler Henrik Dame 1929 als notwendige Substanz für die Blutgerinnung entdeckt und als "Koagulationsvitamin“ bezeichnet. Vitamin K1 (Phyllochinon) kann in Blattgemüsen gefunden werden. Vitamin K2 (Menachinon) dagegen kann man nur in Lebensmitteln finden, die von Tieren stammen. Wir unterscheiden zwei Hauptformen des Vitamins K2: K2mk4 und K2mk7.

 

Das  erste, K2mk4, entsteht in tierischem Gewebe. Dessen Hauptquellen sind Eigelb, Käse, Butter und Fleisch.

Das zweite, K2mk7, entsteht durch den Einfluss von Bakterien. K2mk4 hat eine kürzere Lebenszeit. Es bleibt eine kürzere Zeit im Blut, und sein Niveau sinkt dann auf null. Empfohlen ist eine Dosis von 45 mg pro Tag. Vitamin K2mk7 reicht schon in einer tausendmal kleineren Menge d. h. in einer Menge von 50 Mikrogramm am Tag und es verbleibt bis 24 Stunden unverändert im Körper. Es ist ein Menachinon. Das ist der Name der Familie von Verbindungen, die auf Kurzketten z. B. mk4 oder Langketten z. B. mk7, mk8, mk9 als Menachinone unterschieden werden.

Alle K-Vitamine sind ähnlich im Aufbau: Sie haben einen gemeinsamen Chinon-Ring, aber sie unterscheiden sich durch die Länge und den Sättigungsgrad der Kohlenkette sowie die Anzahl der Seitenketten. Diese Anzahl unterscheidet die Menachinone, z. B. sagt mk4, dass es vier molekulare Einheiten gibt, auch Isopreneinheiten genannt, die zu einer Kohlenkette verbunden sind, was einen Einfluss auf den Transport zu den verschiedenen Bestimmungszellen hat.

WIE WIRKT VITAMIN K2?

Der Wirkungsmechanismus von Vitamin K2 ist ähnlich dem von Vitamin K1. Vitamin K ist ein Faktor, der für die Blutgerinnung nötig ist. Die neuesten Forschungen zeigen aber, dass das Vitamin K2 einen Einfluss auf mehrere Funktionen des menschlichen Organismus hat. Eine der wichtigsten Eigenschaften ist die Aktivierung und Verstärkung von gla-Proteinen. Davon sind derzeit 17 entdeckt. Von deren bis heute entdeckten Funktionen scheinen die wichtigsten zu sein:

 

  • Blutgerinnung – Einfluss auf die Faktoren II (Prothrombin), VII (Proconvertin), IX (auch Christmas Faktor, Antihämophilie Faktor B oder PTC genannt), X (Stuart-Prower Faktor), so wie auch auf die Blutgerinnungsproteine C, S und Z. Dafür sind die in der Leber synthetisierten gla-Proteine verantwortlich.
  • Osteoklasten sind gla-Proteine, die durch Osteoblasten gebildet werden. Osteoblasten sind Knochenzellen, die man an Orten finden kann, wo das Knochenwachstum und der Umbau stattfinden. Sie bilden den organischen Teil der Knochenmatrix, in dem sich die Kalziumphosphatkristalle ablagern. Osteoklasten spielen eine sehr große Rolle in der Mineralisierung der Knochen, also in der Verstärkung von deren Struktur.
  • MgP (Matrix gla Protein) – ist das Protein, das die Verkalkung bremst. Dieses Protein kann man in mehreren Körpergeweben finden, aber seine Wirkung sieht man am meisten in Knorpeln und Blutgefäß-wänden, wo es die Ablagerung von Kalzium, das zum Knochengewebe verlegt wird, verhindert und damit die Versteifung und das Zerreißen von Blutgefäßwänden (2).
  • GAS6 (Growth arrest specific 6) – wird durch Endothelzellen und Leukozyten gebildet, wenn es zur Gewebebeschädigung gekommen ist. Es hilft beim Überleben, Vermehren, Übertragen und Verkleben von Zellen, also bei der Heilung der Wunden (3).
WELCHEN EINFLUSS HAT DAS VITAMIN K2 AUF DIE GESUNDHEIT?

Vitamin K2 reduziert das Risiko einer Osteoporose.

 

Der Einfluss auf die Knochendichte wurde bei Patienten mit gebrochenem Schenkelhals beobachtet. Diese hatten ein sehr niedriges Niveau von Vitamin K2. Einen sehr großen Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin K2 und einer Störung der Knochen-gesundheit hatten klinische Laboruntersuchungen nachgewiesen. Es wurde festgestellt, dass der Mangel an Vitamin K2 die Senkung des Niveaus von Osteocalcin verursacht, was weiter zur Brüchigkeit der Knochen führt (4,5). Die Forschungen haben außerdem gezeigt, dass nur Vitamin K2 zusammen mit Calcium und Vitamin D die Knochenstärke durch Verbesserung der Geometrie der Knochen erhöhen kann (6). Vitamin K1 zeigt eine solche Fähigkeit nicht. Zusätzlich durchgeführte Untersuchungen von M. H. J. Knapen, L. J. Schurgers und C. Vermeer haben deutlich gezeigt, dass Vitamin K2 unentbehrlich bei Frauen nach der Menopause ist, um die Knochen im besten Zustand zu halten. K2 Ist auch ein wichtiger Faktor, der den Einfluss auf die Mineralisation der Knochen und die Breite des Schenkelhalses hat (7).

 

Natto – das traditionelle japanische Frühstücksgericht aus fermentierten Sojabohnen hat bei der Befürwortung  der einzigartigen Funktionen von Vitamin K2 die meisten Argumente. Die japanische Bevölkerung scheint einen niedrigeren Risikograd der Knochenbrüche als die Europäer und Amerikaner zu haben. Diese Feststellung würde ein Paradox sein, wenn das Niveau des Konsums von Calcium der einzige bestimmende Faktor der Knochendichte wäre. Die in Japan durchgeführten 2006 und 2008 veröffentlichten Forschungen führen das hohen BMD (Bone Mineral Density) Niveau der Japaner auf den weit verbreiteten Konsum von Natto. Der höhere Konsum des in Natto zu findende Vitamins K2mk7 scheint zur Erhöhung einer Aktivität von Osteocalcin und zur Senkung des Risikos eines Knochenbruches zu führen (8, 9).

 

Noch überzeugender sind die Ergebnisse der Forschungen, die 2001 auch in Japan durchgeführt worden. Es wurde ein Zusammenhang zwischen einem Konsum von Natto und Knochenbrüchen beobachtet. In den Regionen, wo das Natto kein tägliches Nahrungsmittel ist, passieren Schenkelhalsbrüche häufiger (10).

VITAMIN K2 UND DIE VORBEUGUNG VON HERZKRANKHEITEN

Patienten mit Osteoporose haben in ihren Schlagadern breite Calciumplättchen, die den Blutfluss vermindern. Ein Überschuss an Calcium in einem Teil des Körpers z. B. in den Schlagadern und ein Mangel in einem anderen Teil   z. B. in Knochen kann auch bei Ergänzung von Calcium auftreten, was als Calcium-Paradox bezeichnet wird.        Der Hauptgrund dafür ist der Mangel an Vitamin K2, was zum Verlust der biologischen Funktionswerte der MgP-Proteine führt. Die mgP-Proteine stoppen vor allem das Verkalken der Adern. Die Untersuchungen an Tieren zeigen zum Glück, dass die Erhöhung des Konsums von Vitamin K2 diesen Effekt vermindern und sogar die Adern in den normalen Zustand zurückversetzen kann (11). K1 zeigt eine solche Wirkung nicht. Den Schutzeffekt des Vitamins K2 für das Herz-Kreislauf-System haben unter anderen die Wissenschaftler aus dem Department of Epidemiology & Biostatistics, Erasmus Center in Rotterdam bestätigt. Diese Untersuchungen im Jahre 2004 wurden an einer Gruppe von 4.807 Menschen durchgeführt. Die Ergebnisse von über 10 Jahre langen Beobachtungen sagen eindeutig, dass Vitamin K2 mit langer Kette von mk7 bis mk9 die wichtigsten für die wirkungsvolle Vorbeugung gegen die Aderverkalkung sind. Diese Untersuchungen haben auch die holländischen Wissenschaftler aus dem Julius Center for Health Sciences ans Primary Care, University Medical Center Utrecht; Department of Public and Occupational Health, EMGO Institute Amsterdam; VitK and Cardiovascular Research Institute, University of Maastricht und französische Wissenschaftler aus dem Danone Research Centere Daniel Carasso, Palaiseau Codex durchgeführt (13, 14).

VITAMIN K2 KANN BEIM KAMPF GEGEN KREBS HELFEN

Verschiedene Krebskrankheiten sind immer öfter die Todesursache in den westlichen Ländern. Obwohl die heutige Medizin sehr viele Möglichkeiten gefunden hat, die Tumoren zu heilen, treten Jahr für Jahr immer mehr Fälle auf. Deswegen ist die Erfindung einer wirksamen Methode, den Tumoren vorzubeugen, eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit. In einigen Forschungen über Vitamin K2 wurde deren Wirksamkeit bei der Bekämpfung und Verhütung bei einigen Krebsarten bestätigt. Zwei klinische Forschungen legten nahe, dass Vitamin K2 den Rückfall des Leberkrebses vermindert und die Lebenserwartung verlängert.

Bei 63 % von 11.000 beobachteten Männern hatte sich das Risiko von Prostatakrebs sehr verringert. Es ist zu hoffen, dass es in naher Zukunft bessere Nachweise dafür geben wird.

VITAMIN K2 HILFT DIABETES ZU VERHINDERN

Wissenschaftler aus dem Medizin Center der Universität in Utrecht, Holland haben in dem Diabetes Care Magazin die Ergebnisse ihrer Forschungen veröffentlicht. Diese zeigten, dass Menschen, die große Dosen des Vitamins K einnehmen, weniger empfänglich für Diabetes Typ II sind.

Bei den letzten Untersuchungen haben die Forscher über 38.000 erwachsene Menschen beobachtet. Sie haben sich deren Diät, Lebensstil und allgemeine Gesundheit angeschaut.

Nach der festgelegten Zeit kam heraus, dass die Leute, die die höchsten Dosen des Vitamins K eingenommen hatten, ca. 20 % weniger anfällig für Diabetes waren.

Die Regierung der USA empfiehlt, dass Männer täglich 12 Mikrogramm und Frauen 90 Mikrogramm des Vitamins K2 einnehmen.

Vitamin K1 verringert das Risiko des Diabetes Typ II nur bei sehr großen Dosen. Vitamin K2 macht das schon bei 10 Mikrogramm. 

VITAMIN K2 VERBESSERT DEN ZUSTAND DER ZÄHNE
Die Forscher spekulieren, dass Vitamin K2 einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Zähne hat. Derzeitige Untersuchungen an Tieren bestätigen das, so wie auch die Tatsache, dass Vitamin K2 eine große Rolle in dem Knochenmetabolismus spielt. Eines der wichtigsten Proteine, die für den Zustand der Mundhöhle verantwortlich sind, ist Osteocalcin. Osteocalcin wird durch Vitamin K2 aktiviert und startet den Mechanismus, der das Wachsen von Zahnbein stimuliert.
KINDERGESUNDHEIT

Laborexperimente, Forschungen an der Bevölkerung und klinische Versuche bringen Vitamin K mit dem Besitz von starken und gesunden Knochen in Verbindung. Der vorteilhafte Einfluss des Vitamins K2 auf Kinder wurde durch internationale Untersuchungen bestätigt (15), die die starke Korrelation zwischen dem Niveau des Vitamins K2 und der Mineralisierung der Knochen nachgewiesen haben.

In Forschungen, die von Eibhlis O’Connor und ihren Mitarbeitern an einer Gruppe von 223 Mädchen im Alter 11 und 12 Jahren durchgeführt worden waren, wurde der Einfluss auf den Knochenzustand bestätigt.

Kinder brauchen noch mehr Vitamin K als Erwachsene, weil außer für die ständige Mineralisierung wird Vitamin K auch für das Knochenwachstum benötigt. Ergebnisse von vielen Untersuchungen zeigen bei vielen Kindern

einen großen Mangel an diesem Vitamin. Bei meisten untersuchten Kinder wurde ein hohes Niveau von entcarboxyliertem Osteocalcin festgestellt, was auf dem Mangel an Vitamin K hindeutet. Ähnliche Ergebnisse hatten die Wissenschaftler aus dem Children’s Hospital Center in Cincinnati USA. Diese zeigten einen großen Zusammenhang zwischen Vitamin K und der Verbesserung des Zustands der Knochen und deren Verstärkung.

WIE WERDEN DIE K-VITAMINE AUFGENOMMEN?

Vitamin K wird vom Dünndarm aufgenommen und durch Chylomikronen zum Blutkreislauf transportiert. Der größte Teil des Vitamins K1 wird durch Triacyloglicerol Lipoproteid (TRL) übertragen und leider sehr schnell durch die Leber abgebaut. Nur ein kleiner Teil gelangt in den Blutkreis, wohin es durch Cholesterin (LDL und HDL) gebracht wird.

Vitamin K2mk4 wird mit denselben Lipoproteiden (TRL, LDL und HDL) transportiert und gleich schnell vom Organismus entfernt.

Vitamin K2mk7, ein Langketten-Menachinon, wird auf demselben Weg aufgenommen wie Vitamin K1,

K2mk4 wird aber wirksamer durch die Leber in Lipoproteide mit niedriger Dichte aufgespalten (LDL).

Vitamin K2mk7 hält sich länger im Blutkreislauf auf und ist desto länger für die Gewebe, die dieses Vitamin brauchen, verfügbar.

WIEVIEL K-VITAMIN BRAUCHT MAN UND WO KANN MAN ES FINDEN?

Im Jahr 2012 hatte die kanadische Sängerin und Expertin in Naturmedizin Kate Rheaume-Bleue die Erhöhung der täglichen empfohlenen Dosis (RDA) der Vitamin K von dem Niveau 80 µg auf 120 µg vorgeschlagen, weil die bisherige Norm zu niedrig ist (19). Frühere Vorschläge in der Fachliteratur, die nur den Bedarf der Leber betrachten, sind aus dem Jahr 1998 (20, 21). Diese Vorschläge sind nur der Tatsache geschuldet, dass die Mehrheit der westlichen Bevölkerung den größeren Teil der entcarboxylierten Proteine zeigt, der nicht aus der Leber stammt, also den Bedarf, der für die volle Aktivierung der Blutgerinnungsfaktoren nötig ist.

 

Das Niveau der Vitamin K2 scheint aber für das Carboxylieren von Osteoklasten im Knochengewebe und das MgP Protein zu niedrig zu sein (22, 23). Die höchste Konzentration des Vitamins K1 ist in grünen Gemüseblättern. Eine bedeutende Anreicherung kann man auch in manchen Pflanzenölen, Obst, Getreide und Milchprodukten finden. In Europa und in den USA kommen 60% des Vitamins K1 von grünen Blättergemüsen. Das Niveau des Vitamins K1 in der Diät sieht in vielen Ländern gleich aus und liegt bei ca. 70 – 80 µg, was weniger als die empfohlene Dosis des Vitamins K ist.

 

Die reichsten Quellen des Vitamins K2 sind außer der Tierleber in der Diät mit Bakterien fermentierte Nahrungsmittel. In westlichen Ländern ist es am meisten Käse (mk8 und mk9) und Natto in Japan (mk7).

Ein in Holland dargestellter Fragebogen zeigt, dass die Häufigkeit des zugeführten Vitamins K in 90% der Fälle Vitamin K1 ist. Nur in 7,5% der Fälle ist es das Vitamin K2 von mk5 bis mk9 und in 2,5% das Vitamin K2mk4.

 

Die meisten Messungen des Gehalts an Vitamin K in der Nahrung zeigen nur den Gehalt an völlig gesättigten Menachinonen. In Verbindung mit dem oben Erwähnten wurde festgestellt, dass Käse 10-20 µg von K2mk8 und K2mk9 ca. 35-55 µg in 100 g enthalten.

 

Natürliches K2 befindet sich auch in bakteriell fermentierten Nahrungsmitteln wie in gereiftem Käse und Käsequark. K2mk4 kann man auch in Fleisch und Eiern finden, aber nur in kleinen Mengen. Die reichste Quelle des natürlichen K2mk7 ist das traditionelle japanische Gericht Natto aus fermentierten Sojabohnen (25).

WEM DROHT DER MANGEL AN VITAMIN K2?

Es gibt zwei Arten von Mangel an Vitamin K2: einen starken und einen chronischen.

Es ist allgemein anerkannt, dass der starke Mangel sich bei Zahnfleischblutungen, Nasenblutungen und Blutungen aus dem Verdauungssystem zeigt. Die Konsequenzen können sehr ernst sein: Schlaganfall, Lungenschäden und Tod verursacht durch starken Blutverlust. Säuglinge haben ein größeres Risiko eines Vitaminmangels, weil das Vitamin K2 nicht ausreichend durch den Mutterkuchen transportiert wird und der Säugling es ohne bakterielle Flora alleine nicht bilden kann. Der Mangel kann auch bei der Einnahme von gerinnungshemmenden Arzneimitteln z. B. Warfarin oder anderen Kumarin-Derivaten oder bei langzeitiger Einnahme von Antibiotika, bei Gallenblasenkrankheiten und Morbus Crohn entstehen.

Chronischer Mangel von Vitamin K2 ist weniger eindeutig festzustellen als der starke, was gefährlicher ist, weil es keine gibt,

Die Schwächung des Blutkreislaufes wird als eine Krankheit angesehen, die mit der Alterung des Körpers verbunden ist.

Lange Zeit dachte man, dass der Mangel an Vitamin K2 sehr selten auftritt, und dass man das erwünschte Niveau mit Hilfe einer Diät und einer mikrobiologischen Biosynthese erreichen kann. Die neuesten Forschungen zeigen aber, dass sogar die am besten zusammengesetzte Diät nicht den Körper mit einer ausreichenden Menge von Vitamin K versorgt.

2005 hatte CJ Prynne ein paar Untersuchungen durchgeführt, die eindeutig zeigen, dass der Konsum des Vitamins K in den letzten 50 Jahren sehr stark gefallen ist und von Tag zu Tag immer kleiner wird (26).  Man kann das mit der Veränderung der menschlichen Ernährungsgewohnheiten (Leute essen immer weniger grüner Blattgemüse, die reich in Vitamin K1 sind) und der Veränderung der Herstellung von Nahrungsmitteln in Verbindung bringen.

Die derzeitigen internationalen sterilen Produktionsnormen verhindern die Anwesenheit von Bakterien, die die Vitamin K2 bilden. Die Quellen des Vitamins K2 haben sich auch im Laufe der Jahre verändert. Zum Beispiel stammte es 1950 in der Kinder Diät zu 15% aus Fett und Ölen und zu 55% aus Gemüse mit Ausnahme von Kartoffeln. 1990 dagegen stammte es zu 35% aus Fett und Ölen und nur zu 30% aus Gemüsen.

Es wurde nachgewiesen, dass alle Vitamine K in Dünndarm absorbiert werden. Bakterienkolonien, die Vitamin K erzeugen, befinden sich im Grimmdarm, wo die Gallensalze nicht auftreten. Diese werden zur Aufnahme des Vitamins K2 benötigt. Daher ergibt sich daraus, dass die Aufnahme des Darmes von Vitamin K2 ohnehin fraglich ist. Im Übrigen ist die Norm hinsichtlich des täglichen Konsums des Vitamins K2 zu niedrig. So sind die Vorausetzungen für die Aktivierung der Blutgerinnung erfüllt, aber der Gehalt an Vitamin K2 ist zu klein, um alle ihre Funktionen zu aktivieren.

ZUSAMMENGEFASST SIND DIE GRÜNDE FÜR EINEN MANGEL AN VITAMIN K WIE FOLGT:
  • Eine nicht vielfältige Diät,
  • Ein zu großer Verbrauch an künstlichem Fett,
  • Die Anwendung von Pestiziden und künstlichen Düngermitteln,
  • Ungesundes Essen (fast food) und zu viel gefrorenes Essen,
  • Das Essen von Geflügel, Schweine- und Zuchtviehfleisch von Tieren, die in geschlossen Gebäuden aufwachsen und mit Futter ernährt werden. Nur Tiere, die Gras fressen, sind in der Lage Vitamin K1 in K2mk4 umzuwandeln. Im Resultat hatte es den Mangel an diesem Vitamin in Nahrungsmitteln wie Butter, Eiern, Käse und Fleisch verursacht.
  • Die Erhöhung des Verbrauchs an künstlichen Essen und „leeren Kalorien“ auf Kosten des gesunden Essens,
  • Der Missbrauch von Antibiotika durch Menschen und das Anwenden von Antibiotika und Steroiden in der Viehzucht. Das Ergebnis ist die Erhöhung der Anzahl der Bakterien, die gegenüber Antibiotika widerstandsfähig sind. Antibiotika zerstören die guten Bakterien im Darm.
  • Das Anwenden von Antikoagulantien z. B. Warfarin oder anderen Derivaten von Kumarin,
  • Eine Gallenblasenkrankheit und Morbus Crohn.
 WELCHEN EINFLUSS HABEN ANTIKOAGULANTIEN WIE WARFARIN AUF VITAMIN K

Die neusten Forschungen haben auf einen großen Zusammenhang zwischen dem langzeitigen Einnehmen von Antibiotika und der Senkung der Stärke der Knochen hingewiesen. Der Grund ist die Verminderung des aktivierten Osteocalcins. Eine lange Behandlung mit Antikoagulantien kann die Anzahl der Knochenbrüche erhöhen. Eine Verminderung des Gehalts an Mineralstoffen und der Dichte der Knochen kann zur Osteopenie führen und das Niveau der entcarboxylierten Osteocalcin in der Blutflüssigkeit erhöhen (27). Die Knochendichte war kleiner bei Patienten nach einem Schlaganfall, die mit Warfarin behandelt wurden, im Gegensatz zur Knochendichte bei denen, die eine solche Behandlung nicht hatten. Osteopenie war der Effekt des Einflusses von Warfarin auf den Metabolismus des Vitamins K (28). Zusätzlich ist die Verkalkung von Weichgeweben bei Kindern und Erwachsenen oft mit der langzeitigen Ennahme von Antikoagulantien verbunden (29, 30).  Zudem entwickelte sich bei Menschen, die langzeitig mit Antikoagulantien geheilt wurden, die Verkalkung der Schlagadern doppelt so schnell wie bei Patienten, die solche Arzneimittel nicht eingenommen haben (31, 32).

Die Konsequenzen einer langzeitigen Behandlung mit Antikoagulantien sind die erhöhte Steifigkeit der Aorten Wände, Koronargefäßausfall, Ischämie und sogar Herzinsuffizienz. Die Verkalkung der Schlagadern kann sogar zum systolischen Hochdruck und zur

Die Behandlung mit Antikoagulantien wird angewendet, um lebensdrohende Situationen zu vermeiden. Ein hoher Verbrauch an Vitamin K stört die Wirkung von solchen Heilmitteln. Patienten die mit Warfarin oder Ähnlichem behandelt werden, empfiehlt man, den Verbrauch von Nahrungsmitteln mit einem hohem Gehalt an Vitamin K zu verringern. Die neuesten Forschungen zeigen, dass die beste Lösung ist, den INR (International genormten Koeffizienten) für die Zusammensetzung von Vitamin K und Antikoagulantien in einen genormten Koeffizienten der Blutplasmagerinnung nach Verkalkung zu verändern.  

WAS SIND DIE GEGENANZEIGEN FÜR DIE ERGÄNZUNG VON VITAMIN K2 UND WAS IST DIE OPTIMALE DOSIS
Es wurde keine giftige Wirkung nach Überdosis des Menachinons Vitamin K2mk7 festgestellt. Menschen die Antikoagulantien wie das Kumarinderivat Warfarin einnehmen, sollen sich, bevor Sie die Vitamin K2 einnehmen, mit dem Arzt absprechen. Im Gegensatz zu anderen in Fett löslichen Vitaminen, lagert sich das Vitamin K2 nicht in die Leber ein. Alle bis heute verfügbaren Resultate der Forschungen deuten darauf hin, dass Vitamin K keinen negativen Einfluss auf gesunde Personen hat. Die Empfehlungen des täglichen Einnehmens des Vitamins K, ausgestellt von dem Nationalen Institut der Gesundheit in der USA, bestätigt den großen Grenzbereich der Vitamin K-Dosis: „Man hat keine Beweise für die Giftigkeit der Vitamin K1 und K2. Nur Menschen die Anti koagulantien wie Warfarin einnehmen, sollen sich mit dem Arzt absprechen, weil Vitamin K die Wirkung dieser Arzneimittel stören kann“ (35).
 FUßNOTEN

1 Shearer MJ.2003 in Physiology. Elsevier Sciences LTD. 6039-45.

2 "Matrix Gla-protein: the calcification inhibitor in need of vitaminK."Schurgers LJ, Cranenburg EC, Vermeer C

3 "GAS6 growth arrest-specific 6 [ Homo sapiens (human) ]"

4 "Correlation of Serum Osteocalcin Fractions with Bone Mineral Density in Women During the First 10 Years after Menopause" M. H. J. Knapen,A. C. Nieuwenhuijzen Kruseman,R. S. M. E. Wouters

5 "Associations between Vitamin K Biochemical Measures and Bone Mineral Density in Men and Women" Sarah L. Booth, Kerry E. Broe, James W. Peterson, Debbie M. Cheng, Bess Dawson-Hughes, Caren M. Gundberg, L. Adrienne Cupples, Peter W. F. Wilson, and Douglas P. Kiel

6 "Vitamin K2 improves bone strength in postmenopausal women" L.J. Schurgersa, M.H.J. Knapenb, C. Vermeer

7 "Vitamin K2 supplementation improves hip bone geometry and bone strength indices in postmenopausal women" M. H. J. Knapen, L. J. Schurgers, C. Vermeer

8 "Association of hip fracture incidence and intake of calcium, magnesium, vitamin D, and vitamin K " Yumi Yaegashi, Toshiyuki Onoda, Kozo Tanno, Toru Kuribayashi, Kiyomi Sakata, Hajime Orimo

9 "Intake of Fermented Soybeans, Natto, Is Associated with Reduced Bone Loss in Postmenopausal Women: Japanese Population-Based Osteoporosis (JPOS) Study" Yukihiro Ikeda, Masayuki Iki, Akemi Morita, Etsuko Kajita, Sadanobu Kagamimori, Yoshiko Kagawa‡, and Hideo Yoneshima

10 "Japanese fermented soybean food as the major determinant of the large geographic difference in circulating levels of vitamin K2: possible implications for hip-fracture risk." Kaneki M1, Hodges SJ, Hosoi T, Fujiwara S, Lyons A, Crean SJ, Ishida N, Nakagawa M, Takechi M, Sano Y, Mizuno Y, Hoshino S, Miyao M, Inoue S, Horiki K, Shiraki M, Ouchi Y, Orimo H

11 "Regression of warfarin-induced medial elastocalcinosis by high intake of vitamin K in rats" Leon J. Schurgers, Henri M. H. Spronk, Berry A. M. Soute, Paul M. Schiffers4, Jo G. R. DeMey, and Cees Vermeer

12 "Dietary intake of menaquinone is associated with a reduced risk of coronary heart disease: the Rotterdam Study." Geleijnse JM, Vermeer C, Grobbee DE, Schurgers LJ, Knapen MH, van der Meer IM, Hofman A, Witteman JC.

14 "Vitamin K status is associated with childhood bone mineral content" Marieke J. H. van Summerena, Silvia C. C. M. van Coeverdena, Leon J. Schurgersa, Lavienja A. J. L. M. Braama, Florence Noirta, Cuno S. P. M. Uiterwaala, Wietse Kuisa and Cees Vermeer

15 "Serum percentage undercarboxylated osteocalcin, a sensitive measure of vitamin K status, and its relationship to bone health indices in Danish girls" Eibhlis O'Connora, Christian Mølgaarda, Kim F. Michaelsena, Jette Jakobsena, Christel J. E. Lamberg-Allardta and Kevin D. Cashman

16 "Pronounced elevation of undercarboxylated osteocalcin in healthy children." van Summeren M, Braam L, Noirt F, Kuis W, Vermeer C

17 "Vitamin K, bone turnover, and bone mass in girls." Kalkwarf HJ, Khoury JC, Bean J, Elliot JG.

18 "Metabolism and cell biology of vitamin K." Shearer MJ, Newman P.

19 Kate Rhéaume-Bleue, "Vitamin K2 and the Calcium Paradox". Mississaugua: Wiley, 2012, p. 74.

20 "Dietary intake and adequacy of vitamin K." Booth SL, Suttie JW.

21 "Differential lipoprotein transport pathways of K-vitamins in healthy subjects." Schurgers LJ, Vermeer C.

22 "Vascular calcification and osteoporosis--from clinical observation towards molecular understanding." Hofbauer LC, Brueck CC, Shanahan CM, Schoppet M, Dobnig H.

23 "Impairment of gamma carboxylation of circulating osteocalcin (bone gla protein) in elderly women." Plantalech L, Guillaumont M, Vergnaud P, Leclercq M, Delmas PD.

24 "Metabolism and cell biology of vitamin K." Shearer MJ, Newman P.

25 "Japanese fermented soybean food as the major determinant of the large geographic difference in circulating levels of vitamin K2: possible implications for hip-fracture risk." Kaneki M, Hodges SJ, Hosoi T, Fujiwara S, Lyons A, Crean SJ, Ishida N, Nakagawa M, Takechi M, Sano Y, Mizuno Y, Hoshino S, Miyao M, Inoue S, Horiki K, Shiraki M, Ouchi Y, Orimo H.

26 "Intake and sources of phylloquinone (vitamin K(1)) in 4-year-old British children: comparison between 1950 and the 1990s." Prynne CJ, Thane CW, Prentice A, Wadsworth ME.

27 "Changes in bone density after exposure to oral anticoagulants: a meta-analysis." Caraballo PJ, Gabriel SE, Castro MR, Atkinson EJ, Melton LJ 3rd.

28 "Long-term oral anticoagulation reduces bone mass in patients with previous hemispheric infarction and nonrheumatic atrial fibrillation." Sato Y, Honda Y, Kunoh H, Oizumi K.

29 "Reduced bone density in children on long-term warfarin." Barnes C, Newall F, Ignjatovic V, Wong P, Cameron F, Jones G, Monagle P.

30 "Minimising the risk of heparin-induced osteoporosis during pregnancy." Hawkins D, Evans J.

31 "Oral anticoagulant treatment: friend or foe in cardiovascular disease?" Leon J. Schurgers, Hermann Aebert, Cees Vermeer, Burkhard Bu ̈ ltmann, and Jan Janzen

32 "Relation of oral anticoagulation to cardiac valvular and coronary calcium assessed by multislice spiral computed tomography." Koos R, Mahnken AH, Mühlenbruch G, Brandenburg V, Pflueger B, Wildberger JE, Kühl HP.

33 "Mechanisms, pathophysiology, and therapy of arterial stiffness." Zieman SJ, Melenovsky V, Kass DA.

34 "Prognostic value of coronary artery calcium screening in subjects with and without diabetes." Raggi P, Shaw LJ, Berman DS, Callister TQ.

35 "Safety and toxicological evaluation of a synthetic vitamin K2, menaquinone-7" Kresimir Pucaj, Henrik Rasmussen, Mona Moller, and Tom Preston